Pastoralkonzept

     
Download Pastoralkonzept - Teil 1                 Download Pastoralkonzept - Teil 2

 

Vorwort

Liebe Schwestern und Brüder unseres Pastoralverbundes Bönen–Heeren!

„Christus rüberbringen“, so können Christen locker antworten auf die Frage: Warum engagierst du dich eigentlich in der Kirche?

Ihn „rüberbringen“, zu anderen, sorgen, dass er „ankommt“, weil den Menschen sonst etwas Erfreuliches fehlen würde. Das ist ja unsere ureigenste Überzeugung. Die Gestalt des hl. Christophorus verkörpert dieses Programm ebenso wie sein Name: „Christus-Träger“. Jeder Christ

ist durch die Taufe ein Christophorus, ein Mensch, in dem Christus innerlich-gnadenhaft-sakramental „wohnt“: Wie Paulus sagt: „Ich lebe, aber nicht mehr als ich; es lebt in mir Christus.“ (Gal.2,20) Zuerst also ist mit Christophorus eine Verdeutlichung und Intensivierung des Christseins gemeint.

So hat die Legende des hl. Christophorus uns sehr stark bei der Erarbeitung unseres Konzeptes beeinflusst und eine wichtige Rolle gespielt. Es geht uns darum, aus der Christophorus-Geschichte Kraft zu schöpfen, damit die Botschaft und Sache Jesu weitergeht und er somit bei den Menschen „ankommt“.

Mit dem vorliegenden Konzept wollen wir Ihnen eine Handreichung zur Verfügung stellen. Sie soll dazu beitragen, dass lebendiger Glaube in unserem Pastoralverbund und darüber hinaus in dem anvisierten seelsorglichen Raum, der einmal die Städte Bergkamen, Kamen und die Gemeinde Bönen mit ihren Pastoralverbünden umfassen wird (spätestens 2020), auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten gelebt und praktiziert werden kann.

Dieses Konzept bedarf sicherlich immer wieder der Ergänzung und der Fortführung, weil sich die Kirche auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten verändern wird.

Vor dem Hintergrund einer sich rasch verändernden Gesellschaft und somit auch Kirche steht auch unser Pastoralverbund vor neuen Herausforderungen. Es gilt, den Realitäten klar ins Auge zu sehen und sich mit den Fakten des demografischen Wandels, dem Rückgang des hauptamtlichen Personals und der Ehrenamtlichen sowie Einsparungen bei den finanziellen Mitteln und der „Verdunstung des Glaubens" in ehrlicher und aufrichtiger Weise auseinanderzusetzen. Aus diesem Grund hat der Erzbischof von Paderborn Hans-Josef Becker jedem Pastoralverbund den Auftrag gegeben, ein Pastoralkonzept zu entwickeln. Seine konkrete Frage an uns lautet:

„Wozu bist du da, Kirche von Bönen und Heeren?"

Unser Pastoralverbund Bönen-Heeren umfasst die drei Gemeinden (Stand 2013)

St. Bonifatius, Altenbögge 2.184 Katholiken
Christ-König, Bönen 1.872 Katholiken
Herz Jesu, Heeren-Werve 2.042 Katholiken
gesamt 6.098 Katholiken

Alle drei Pfarreien verdanken ihre Gründung dem sich ausbreitenden Bergbau des vergangenen Jahrhunderts. Dadurch sind viele Katholiken, meist aus dem Osten, in diese Gegend gezogen und haben sich hier niedergelassen, sodass sich nach und nach immer mehr katholisches Leben mit den entsprechenden Kirchbauten und Pfarrheimen etablierte.

Nachdem die drei Pfarreien über Jahrzehnte selbstständig arbeiteten, erfolgte im Oktober 2003 die Gründung des Pastoralverbundes Bönen-Heeren.

Dieser Pastoralverbund liegt somit kommunal gesehen zum einem auf dem Gebiet der Stadt Kamen und zum anderen auf dem der Gemeinde Bönen. Die Zusammenarbeit im Pastoralverbund hat sich als fruchtbar erwiesen, sodass wir sicherlich auf einem guten Wege sind.

Um dem oben angeführten Auftrag des Erzbischofs gerecht zu werden, bildeten wir im Jahre 2008 eine Steuerungsgruppe, die dieses Konzept in Abstimmung mit den Pfarrgemeinderäten und den Kirchenvorständen im Wesentlichen entwickelte. Sie setzt sich zusammen aus jeweils zwei Mitgliedern der drei Gemeinden sowie den drei Hauptamtlichen.

Nach intensiven Diskussionen und Überlegungen, wie wir konkret vorgehen wollten, entschieden wir uns für den bekannten Dreischritt:

Sehen - Urteilen - Handeln.

Im ersten Teil des Sehens, der Analysephase, verschafften wir uns durch die Sinusstudie, die kirchliche Statistik und eine groß angelegte Fragebogenaktion einen Überblick über die Situation und die Menschen in unserem Pastoralverbund.

Diese Ergebnisse wurden dann in einer großen Pastoralverbundsversammlung den Gläubigen vorgestellt. An acht sogenannten Runden Tischen wurde über die Ergebnisse der Fragebogenaktion und die daraus gewonnenen acht Schwerpunktthemen diskutiert und der Steuerungsgruppe weitere Überlegungen und Fragestellungen mit auf den Weg gegeben.

Aus den Ergebnissen dieser Pastoralverbundsversammlung versuchten wir nun im zweiten Teil, mit Hilfe von Impulsfragen zu beurteilen, unsere hiesige Situation zu formulieren. Die Impulsfragen dienten hierbei zum einen zur Beurteilung, sind aber zum anderen auch in der Zukunft immer wieder neu zu beantworten. Wir dürfen nicht aufhören, uns diesen Fragen zu stellen.

Für die zukünftige pastorale Arbeit wurden Handlungsfelder und Vorschläge aufgezeigt, an denen sich unser Handeln im Pastoralverbund orientieren soll.

Als spiritueller Hintergrund diente uns zum einen natürlich das Evangelium. Alles, was wir tun, muss sich am Evangelium orientieren. Das Evangelium ist Maßstab und Richtschnur zugleich. Darüber hinaus begleitete uns auf unserem Weg immer wieder die Christophorus-Geschichte. Aus ihr wurde uns deutlich, dass in einer Zeit wie dieser, jeder Christ dazu berufen ist, Christus „rüberzubringen“, ihn auf die je eigene Weise zu den Menschen zu tragen. 

Ich wünsche Ihnen nun viel Freude bei der Lektüre und dem Studieren unseres Konzeptes und bedanke mich an dieser Stelle bei allen, die tatkräftig bei der Erarbeitung mitgewirkt haben.

 

Pfarrer Benno Heimbrodt

Pastoralverbundsleiter