25.07.2025

Informationsabend zum Transformationenprozesses

Im Rahmen des Informationsabends zum Transformationsprozess des Erzbistums Paderborn haben wir wertvolle Resonanzen gesammelt und an die zuständigen Stellen im Erzbistum weitergeleitet – nun möchten wir Ihnen die eingegangenen Rückmeldungen an dieser Stelle öffentlich zugänglich machen.
  1. Stehen für den Transformationsprozess und die Kirche der Zukunft ausreichend haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende zur Verfügung – und welche Strategien sind erforderlich, um ehrenamtliches Engagement nachhaltig zu fördern und neue Ehrenamtliche zu gewinnen?

    Die Investition in Personal gehört zu den wesentlichen Säulen der Pastoraltransformation. Dabei bilden die zukünftigen Engagementförderinnen und Engagementförderer  in Zusammenarbeit mit anderen Verantwortlichen eine wichtige Grundlage für eine einladende Engagementkultur.
    Dazu gehören außerdem passende Rahmenbedingungen wie verlässliche Ansprechpersonen, ein unkomplizierter Zugang zu Räumen und Materialien und die Erstattung von Auslagen. Es braucht auf Seiten des Pastoralteams eine Offenheit für die Potenziale der Engagierten und neue Engagementfelder, die sich daraus entwickeln können sowie Formen der Anerkennung und Würdigung für alle ehrenamtlich Engagierten. Die Engagementförderinnen und -förderer gewinnen ehrenamtlich Engagierte, indem sie einen Überblick über alle Engagementmöglichkeiten bieten („Engagementlandkarte“), vielfältige Wege der Werbung für Engagementmöglichkeiten nutzen, durch Vernetzung und durch neue Engagementangebote neue Zielgruppen erreichen und Interessierte an einem Engagement beraten und vermitteln oder mit ihnen neue Engagementfelder initiieren. Die Bindung der Ehrenamtlichen geschieht unter anderem durch die Begleitung der Engagierten durch Austausch- und Feedbackgespräche, Fortbildungsangebote und spirituelle Auszeiten. Auch Engagement ohne langfristige Bindung ist willkommen und wird von den Engagementförderinnen und -förderern unterstützt, indem sie zum Beispiel Projekte und Aktionen initiieren und koordinieren, in denen sich Menschen für kurze Zeit engagieren können.2. Inwiefern ist die Kirchensteuer in ihrer heutigen Form noch zeitgemäß? Wie lässt sich das Spannungsfeld zwischen einer möglichen finanziellen Entlastung durch Kirchenaustritt und der solidarischen Finanzierung kirchlicher Aufgaben bewerten? Wird die Kirchensteuer von den Gläubigen zunehmend als Belastung empfunden?Die Frage nach der Kirchensteuer ist vielschichtig und kontrovers diskutiert. Wie bei vielen gesellschaftlichen Themen hängt die Wahrnehmung davon ab, wie der persönliche Bezug zur Kirche und zu den vielfältigen Aufgaben ist. Es gibt auch Stimmen, die sich intensiver mit einer neuen Form der Finanzierung kirchlicher Arbeit beschäftigen. Leider habe ich an dieser Stelle keinen Einblick in die aktuelle Debatte und das Thema kam bislang noch nicht an dieser Stelle im Prozess auf. Gerne werde ich Ihre Frage weitergeben und an anderer Stelle mit in die Diskussion aufnehmen. Sicherlich sind dies aber Fragen, zu denen es keine eindeutige Antwort aktuell geben kann.

    3. Für die Zukunft bedarf es einer verbesserten, zielgruppenorientierten Öffentlichkeitsarbeit, die es ermöglicht, kirchliche Angebote standortübergreifend und benutzerfreundlich auffindbar zu machen – idealerweise über die Grenzen des jeweiligen Seelsorgeraums hinaus und gebündelt über ein zentrales Medium wie beispielsweise Churchpool.

    Absolut. Deshalb wird es genau dazu ein Projekt geben und das Thema ist fest im Bistumsprozess verankert. Auch hier besteht, wie bei allen Themen, die Möglichkeit zur Mitarbeit. Auch ehrenamtlich Engagierte sind herzlich eingeladen, sich einzubringen.

    4. Welche verlässlichen Ansprechpersonen stehen Ehrenamtlichen künftig zur Verfügung, wenn vor Ort keine hauptamtlichen Mitarbeitenden mehr präsent sind? Zudem stellt sich die Frage, wie finanzielle Mittel für die Umsetzung ehrenamtlicher Initiativen bereitgestellt werden können – einschließlich der Überlegung, inwieweit eine Aufwandsentschädigung oder Vergütung für bestimmte ehrenamtliche Tätigkeiten möglich ist.

    In Teilen findet sich die Antwort dazu in der Antwort auf Frage 1 wieder. Der zweite Aspekt ist bereits an anderer Stelle schon einmal eingebracht worden und ich zitiere hier gern den aktuellen Stand: Im Etat jedes Pastoralen Raumes sind bisher 5000 Euro pro Jahr für die Ehrenamtsförderung eingestellt. Dieses Geld dient dazu, Auslagen der Ehrenamtlichen zu erstatten, beispielsweise Fahrt-, Material- und Fortbildungskosten, oder Angebote und Veranstaltungen zu finanzieren, die der Wertschätzung und Anerkennung dienen. Engagierte werden im Erzbistum Paderborn durch Austausch- und Feedbackgespräche, Fortbildungsangebote und spirituelle Auszeiten begleitet. Über eine zusätzliche finanzielle Ausstattung (z.B. Fonds) für Fortbildung, Begleitung und spirituelle Zurüstung von Engagierten wird derzeit beraten.